Aktuelles aus dem Bezirk
Hitzeschutz: Bezirksamt verschläft schnelle Umsetzung konkreter Maßnahmen
Damit die Stadt für alle kühler wird, brauchen Berlin und die Bezirke umgehend funktionierende Hitzeschutzpläne: Frühwarnsysteme für Hitzewellen, aufsuchende Sozialarbeit für wohnungslose Menschen, öffentliche Abkühlungsorte und kostenloses Trinkwasser in allen öffentlichen Einrichtungen.
Zu Beginn des Sommers haben wir das Bezirksamt aufgefordert, umgehend Maßnahmen für den Hitzeschutz der Bevölkerung zu treffen und den 2023 beschlossenen bezirklichen Plan endlich umzusetzen. Im Juli 2024 haben wir vorgeschlagen, mit den kurzfristig vom Senat bereitgestellten finanziellen Mittel (100.000 € pro Jahr pro Bezirk) schnellstmöglich für kostenfreies Trinkwasser in öffentlichen Einrichtungen zu sorgen und dieses Angebot überall im Bezirk bekannt zu machen. Darüber hinaus sollten kühle Orte zum Schutz vor Hitze in den Wohngebieten gut sichtbar ausgewiesen werden. Gerade ältere Menschen sowie Leute, die im Freien arbeiten müssen, oder jene, die obdachlos sind, sind auf solche Angebote angewiesen.
Inzwischen sind die Senatsmittel offenbar im Bezirk angekommen. Das Bezirksamt hat allerdings nicht offengelegt, für welche Zwecke die Gelder konkret genutzt werden sollen. Bekannt ist bisher nur, dass das angekündigte Hitzetelefon durch das DRK im Juli gestartet ist. Ob nun auch zeitnah die geforderten Trinkwasserspender in öffentlichen Einrichtungen installiert werden, ist unklar. Soweit uns bekannt ist, gibt es konkrete Anträge für die Bürgerämter. Der für die Bibliotheken zuständige Stadtrat hat sich aber beispielsweise noch gar nicht zu diesem Thema geäußert. Und die gut sichtbare Ausweisung kühler Orte in den Wohngebieten scheint bisher keine Berücksichtigung gefunden zu haben. Es gibt weder eine Karte im Internet noch einfach erkennbare Schilder an entsprechenden Einrichtungen.
Hinzu kommt: All diese Maßnahmen lindern kurzfristig die Auswirkungen extremer Hitze, aber sie machen die Stadt nicht nachhaltig kühler. Daher braucht es ergänzend auch langfristige Maßnahmen: Es müssen deutlich mehr Bäume gepflanzt werden. Derzeit können Nachpflanzungen nicht einmal im Ansatz ersetzen, was abgeholzt wird. Weiterhin müssen mehr Flächen entsiegelt werden, denn nur entsiegeltes Land kann Wasser aufnehmen und trägt damit zur Verbesserung des Wasserhaushaltes der Stadt bei. "Hierzu haben wir in der Bezirksverordnetenversammlung die Erarbeitung eines Entsiegelungskonzeptes für den Bezirk angeregt", sagt Linke-Fraktionsvorsitzender Bjoern Tielebein. "Die Umsetzung dieser Forderung steht jedoch noch aus. Hier muss das Bezirksamt nun endlich konkret werden."
Hier geht es zu unserer Pressemitteilung aus dem Juni 2024 >>> https://www.linksfraktion-marzahn-hellersdorf.de/aktuelles/aktuell/detail/sommerhitze-2024-bezirksamt-muss-vorkehrungen-treffen/
Hier geht es zur Pressemitteilung aus dem Juli 2024 >>> https://www.linksfraktion-marzahn-hellersdorf.de/aktuelles/aktuell/detail/hitzeschutz-linksfraktion-fordert-kostenfreies-trinkwasser-in-allen-oeffentlichen-einrichtungen/
Hier kann der im April 2023 beschlossene Hitzeaktionsplan nachgelesen werden >>> https://www.linksfraktion-marzahn-hellersdorf.de/fileadmin/marz-hell/Linksfraktion/diverses/Hitzeaktionsplan6964_003_geaenderterFassung.docx