Aktuelles aus dem Bezirk

Horte in freie Trägerschaft? Nein, danke!

Marzahn-Hellersdorf

Der Vorsitzende der Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf, Klaus-Jürgen Dahler, erklärt:

Bildungssenator Zöllner (SPD) will im nächsten Schuljahr für die Berliner Grundschulen zusätzliche Mittel im Umfang von 200 Erzieherstellen (ca. 6 Mio. Euro) bereitstellen, wenn diese im Bereich der Horte (sozialpädagogische Betreuung) künftig mit freien Trägern der Jugendarbeit kooperieren.

Richtig ist: Auch in den Grundschulen unseres Bezirks fehlen Erzieherinnen und Erzieher, die Personalausstattung ist schlecht.
Eine Übertragung der Schulhorte an freie Träger und die Versetzung des landeseigenen Personals an andere Standorte oder den Überhang ist allerdings keine Lösung.

Die hohe Qualität der pädagogischen Arbeit beruht auf Schulkonzepten, die gemeinsam von Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern sowie den Eltern erarbeitet wurden.

Grundvoraussetzung für diese gute pädagogische Arbeit ist das gleichberechtigte  Zusammenwirken von Lehrerinnen und Lehrern, Erzieherinnen und Erziehern sowie den Eltern. Gemeinsam bestimmen sie auf der Gesamtschulkonferenz entsprechend des neuen Schulgesetzes die wichtigsten Handlungsfelder und Profile der Grundschulen.

Da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freier Träger nicht in der Gesamtschulkonferenz vertreten sind, würde im Zuge der Übertragung diese Gleichberechtigung beseitigt und der Entdemokratisierung der Schulen Vorschub geleistet werden.

Ausschlaggebend für die Qualität der pädagogischen Arbeit ist auch die Bezahlung des Personals. Während Erzieherinnen und Erzieher der öffentlichen Einrichtungen nach Tarif entlohnt werden, gibt es bei den freien Trägern lediglich eine angenäherte Entlohnung. Eine Haushaltskonsolidierung durch Dumpinglöhne lehnen wir jedoch strikt ab.

Die Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf fordert das Bezirksamt deshalb auf, sich gegenüber dem Senat dafür einzusetzen, dass die offenen und gebundenen Ganztagsschulen in öffentlicher Trägerschaft belassen werden.

Darüber hinaus ist den Schulen rechtzeitig und ausreichend Personal für die öffentlichen Horte zur Verfügung zu stellen, um ihre Arbeit fortsetzen zu können und Planungssicherheit für das kommende Schuljahr zu erlangen.