Aktuelles aus dem Bezirk
Konsequent gegen jeden Antisemitismus – am 9. November und an jedem anderen Tag!
Nach den schrecklichen Verbrechen der Deutschen während des Nationalsozialismus, nach der Shoa, dem Massenmord an sechs Millionen Jüdinnen und Juden, ist es ein großes Glück und sicher keine Selbstverständlichkeit, dass in unserer Stadt wieder ein vielfältiges jüdisches Leben existiert. Und dieses Glück bedeutet auch Verpflichtung. Verpflichtung, dass „Nie wieder“ keine hohle Phrase bleibt, dass diese historische Verantwortung sich nicht im zwar absolut wichtigen, aber eben oftmals symbolischen Gedenken erschöpft. Die Toten zu ehren ist zweifellos Teil dieser historischen Verpflichtung. Die Lebenden im Hier und Jetzt zu schützen aber erst recht.
Heute, 86 Jahre später, müssen wir feststellen, dass Antisemitismus noch immer in allen Teilen der Gesellschaft existiert. In Berlin und deutschlandweit erleben Jüdinnen und Juden tagtäglich Anfeindungen und Übergriffe – sei es in Schulen, auf der Straße oder im Netz.
Als sozialistische Partei sagen wir unmissverständlich: jede Form des Antisemitismus, egal in welchem Gewand er daher kommt und von wem er geschürt wird, erfährt unseren lautstarken Widerstand. Es bedarf jenseits von Bekenntnissen einer ernsthaften Auseinandersetzung mit allen konkreten Erscheinungen des Antisemitismus. Es braucht eine klar erkennbaren Abgrenzung und Positionierung in der politischen Praxis gegen antisemitische Hetze und deren Vertreter. Wer gegen Jüdinnen und Juden hetzt, den Hamas-Terror billigt oder das Existenzrecht Israels in Frage stellt, hat keinen Platz in unserer Partei und kann für uns auch keine Bündnispartnerin sein.
Unsere Ortsverbände nahmen auch in diesem Jahr an den vielfältigen Aktivitäten im Bezirk in Erinnerung an die Novemberpogrome teil. Wir erinnern an die Verbrechen der Nazis und gedenken der Opfer. Doch nicht nur der Gedenktag ist Anlass für uns dies zu tun - jeder andere Tag muss uns ebenfalls Mahnung sein und leitet uns in unserer politischen Haltung und in unserer Arbeit: gegen Antisemitismus, Rassismus, Ausgrenzung und für ein solidarischen Miteinander.
Sarah Bigall & Bjoern Tielebein (Fraktionsvorsitzende Fraktion Die Linke in der BVV Marzahn-Hellersdorf)
Kristian Ronneburg (Bezirksvorsitzender Die Linke Marzahn-Hellersdorf)