Aktuelles aus dem Bezirk

Kühles Nass an heißen Tagen:

Marzahn-Hellersdorf braucht legale Bademöglichkeiten an den Seen, Wasserspielplätze, Planschen, Brunnen und natürlich ein Schwimmbad!

Legale Badestellen sind in Marzahn-Hellersdorf seit Jahren Mangelware. Von den berlinweit 25 Strand- und Freibädern liegt in Marzahn-Hellersdorf genau: kein einziges. Kein anderer Berliner Bezirk hat weniger Wasserfläche pro Einwohner. Hinzu kommt, dass das CDU-geführte Bezirksamt für die wenigen geduldeten Bademöglichkeiten, auf die Bewohner des Bezirks ausweichen können – die Kaulsdorfer Seen und den Biesdorfer Baggersee –, noch immer kein Konzept vorgelegt hat, wie zumindest an einem der Seen eine legale Bademöglichkeit mit dazugehöriger Infrastruktur geschaffen werden kann. Nicht einmal öffentliche Toiletten für Besucherinnen und Besucher der Grünanlagen an den Kaulsdorfer Seen möchte das Bezirksamt trotz Aufforderung aus der Bezirksverordnetenversammlung einrichten. Das muss sich ändern, fordert die Linksfraktion, denn die Bewohnerinnen und Bewohner unseres Bezirks brauchen im Sommer dringend Abkühlungsmöglichkeiten. Das lange geforderte Freibad muss so schnell wie möglich kommen! Aber selbst, wenn alles reibungslos verlaufen würde, wäre eine Fertigstellung Frühestens 2028 denkbar. Bis dahin brauchen wir nachhaltige Lösungen für die Kaulsdorfer Seen und den Biesdorfer Baggersee, die Reparatur und Inbetriebnahme aller verfügbaren Brunnen und Plantschen sowie weitere Wasserspielplätze in den Wohngebieten.

 

Dass dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf ein Konzept für legale Badestellen fehlt, stellt sich bei näherem Hinsehen als Verharmlosung der Lage heraus. Vielmehr müsste man sagen, dass das Bezirksamt offensiv darum bemüht ist, uns Marzahnern und Hellersdorfern die Badestellen wegzunehmen. Der wohl symbolträchtigste Coup von Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic liegt zwar schon drei Sommer zurück, steht aber noch immer sinnbildlich für die Politik des Bezirksamtes: Am Biesdorfer Baggersee ließ Zivkovic den Badegästen buchstäblich Steine in den Weg legen, die den Zugang zum Badewasser erschweren sollen. Argumentiert wird von Seiten des Bezirksamtes mit der schlechten Wasserqualität. Verschwiegen wird dabei, dass gar nicht regelmäßig verdrecktes Regenwasser in den Biesdorfer Baggersee eingeleitet wird. Nur bei Starkregenereignissen kann dies passieren, zuletzt im Jahr 2017. Weiterhin gibt es eine Filteranlage, die dieses Regenwasser zum Teil reinigt. Eine Untersuchung der tatsächlichen Wasserqualität wird vom Bezirksamt konsequent verweigert. Es ist zu vermuten, dass die CDU mit dieser Verhinderungstaktik lediglich die Interessen einzelner Anwohner am See vertritt, nicht aber die Interessen derjenigen, die kein Grundstück besitzen und auf das Baden in einem ortsnahen See angewiesen sind.

Und auch für die Kaulsdorfer Seen muss man inzwischen von einer regelrechten Verweigerungstaktik des Bezirksamtes sprechen: Immer wieder schiebt es den Naturschutz vor und argumentiert, dass die vielen Badegäste die Vermüllung der Seeufer vorantreiben würden. Doch wenn das so ist: Warum ignoriert das Amt dann so beharrlich die existierenden BVV-Beschlüsse, die im Konzept für die Kaulsdorfer Seen ganz zentral mehr Mülleimer einfordern?

 

„Falsche Prioritätensetzung wäre hier noch die wohlwollendste Erklärung. BVV-Beschlüsse werden einfach ignoriert und die Besucherinnen und Besucher der Kaulsdorfer Seen haben das Nachsehen.“, meint Laurenz Terl, Bezirksverordneter der Linksfraktion in der Marzahn-Hellersdorf. „Es fehlt der regierenden CDU an einem Verständnis für all jene Bürgerinnen und Bürger im Bezirk, die keinen Garten besitzen und auf eine Abkühlung an Badestellen, Plantschen, Brunnen und Wasserspielplätzen angewiesen sind.“ ergänzt Bjoern Tielebein, Fraktionsvorsitzender der Linken in der BVV.