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Qualität des Schulessens sicherstellen: Bezirksparlament Marzahn-Hellersdorf fordert klare Kriterien!

Wenn es nach der Bezirksverordnetenversammlung Marzahn-Hellersdorf geht, soll der Berliner Senat die Auftragsvergabe für das Schulessen künftig zentral steuern. Das Bezirksparlament fällte auf Initiative der Linksfraktion einstimmig einen Beschluss, welcher das Bezirksamt auffordert, sich beim Senat für entsprechende Regeln bei der Neuvergabe der Aufträge für das Schulessen einzusetzen. Außerdem soll eine Obergrenze für die Vergabelose eingeführt werden, sodass Firmen in Zukunft eine bestimmte maximale Anzahl an Schulen nicht mehr überschreiten dürfen. Darüber hinaus soll der Senat im Vorfeld prüfen, ob die Bewerber leistungsstark genug sind und die nötigen Kapazitäten vorweisen können.

 

Zu Beginn des aktuellen Schuljahres, also im September und Oktober 2024, hatte es einen großen Skandal um den Catering-Dienst 40Seconds Kids gegeben, weil letzterer mit der Menge, der von ihm in der Ausschreibung gewonnenen Schulen zur Essensversorgung heillos überfordert war: Zahlreiche Schulen erhielten ihr Mittagessen in extrem schlechter Qualität, mit heftigen Verspätungen oder gar nicht - und dies zum Teil wochenlang. Verantwortlich für das Debakel war jedoch - wie kritische Stimmen bald feststellten - nicht nur die betroffene Firma, sondern vor allem der Schulsenat, der vor Vertragsunterzeichnung hätte prüfen müssen, ob 40Seconds dem Auftragsvolumen gewachsen war. Doch eine zentrale Steuerung gab es nicht. Stattdessen wurde die Ausschreibung in allen 12 Bezirken einzeln abgewickelt.

"Wenn der Lieferumfang eines einzelnen Caterers sich plötzlich verzehnfacht, ohne dass jemand steuernd eingreift, dann läuft da etwas schief", meint Steffen Ostehr, der für die Linksfraktion im Schulausschuss sitzt. "Und es geht hier schließlich um die Gesundheit unserer Kinder. Da muss der Senat mehr Vorsicht an den Tag legen." Nun ist das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf verbindlich aufgefordert, sich beim Senat für Verbesserungen bei zukünftigen Ausschreibungen einzusetzen, damit es bei anstehenden Neuvergaben nicht zu einer Wiederholung des Desasters kommt.