Wir rufen zu der Demonstration auf.
Seit über 100 Jahren streiken, streiten und kämpfen Frauen am 8. März für ihre Rechte
und gegen jede Form der Unterdrückung. Die Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara
Zetkin setzte sich zusammen mit Käte Duncker auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen
Frauenkonferenz am 27. August 1910 in Kopenhagen für den Internationalen
Frauentag ein. Vorbild war der Frauentag in den USA, der auf Initiative von Frauen in
der Sozialistischen Partei Amerikas erstmals 1909 begangen wurde. Am 19. März 1911
wurde der Frauentag dann auch in Deutschland das erste Mal gefeiert. Zu Ehren der
Rolle der Frauen in der Revolution 1917 wurde der Frauentag im Jahr 1921 auf den 8.
März gelegt.
Und noch immer ist ein selbstbestimmtes und abgesichertes Leben nicht für alle Frauen
eine Selbstverständlichkeit. Diskriminierung, Ausbeutung und prekäre Arbeitsbedingungen
gehören leider weiterhin viel zu oft zum Alltag vieler Frauen und Mädchen.
Noch immer verdienen Frauen in Deutschland weniger als Männer, sie übernehmen
innerhalb der Familie zusätzlich unzählige Stunden an Care-Arbeit. Sie sind immer noch
in zu vielen Fällen finanziell abhängig von Partner oder Staat, was wiederum zu einer
späteren Altersarmut führt.
Rassismus, sexuelle Übergriffe und Fremdbestimmung prägen das Erfahrungsfeld vieler
Frauen.
Dies zeigt sich auch in unserem Bezirk leider viel zu deutlich:
In Marzahn-Hellersdorf leben überdurchschnittlich viele alleinerziehende Frauen mit
Kindern, die Kinderarmutsquote ist im Vergleich zu anderen Berliner Bezirken überdurchschnittlich
hoch. Der Bedarf an Schutzeinrichtungen für Betroffene häuslicher Gewalt
ist in unserem Bezirk gestiegen, unter anderem als Folge der multiplen Krisen der
letzten drei Jahre.
Immer wieder gibt es Fälle von öffentlichen Anfeindungen mit sexistischen, rassistischen
und auch transfeindlichen Motiven. Umso wichtiger ist der Zusammenhalt und
der Aufbau von Netzwerken unter den Frauen. Jeder Tag ist Frauenkampftag!