#lebenteilen – Was bedeutet das im 21. Jahrhundert?

Petra Pau

m Rahmen des 102. Deutschen Katholikentages in Stuttgart war ich zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen eingeladen. Als Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und religionspolitische Sprecherin meiner Fraktion diskutierte ich auf einem Podium der Katholischen Militärseelsorge mit einem Bischof und einem Generalleutnant über bewaffnete Drohnen. DIE LINKE lehnt sie eindeutig ab. Und obwohl bewaffnete Drohnen vom Bundestag kürzlich bereits bewilligt wurden, sind zahlreiche grundsätzliche Fragen weiterhin offen. Fragen nach der Einsatzmöglichkeit, nach Verantwortung und Entscheidungskompetenz, nach der Betreuung der Soldaten sowie völkerrechtliche und ethische Fragen allzumal.

In einer gut besuchten Konzerthalle sprach ich am nächsten Tag in einem Biblischen Impuls über neue Möglichkeiten sozialer Gerechtigkeit, die sich durch die Digitalisierung und dezentrale erneuerbare Energien eröffnen. „Hannas Loblied“ war Ausgangspunkt meiner Überlegungen. In diesem Zusammenhang warb ich erneut für ein bedingungsloses Grundeinkommen. Die Würde und das Recht jedes Menschen, frei von Armut und in Sicherheit leben zu können, waren auch Themen in einem Bibelgespräch, zu dem ich eingeladen war. Veranstaltet wurde es vom Bund der religiösen Sozialisten in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Auf der Bühne des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) diskutierte ich mit dem Bundesvorsitzenden Gregor Podschun über den Wunsch nach mehr Beteiligung. Gerade diskutieren wir in der Wahlrechtskommission des Bundestages über eine Absenkung des Wahlalters und auch in einigen Bundesländern wurde das Wahlrecht auf 16 Jahre herabgesetzt. DIE LINKE hatte dies stets gefordert. Auch mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) habe ich intensiv über Gerechtigkeit gesprochen.

Zahlreiche weitere Gespräche entstanden spontan auf meinem Rundgang. So habe ich mich gefreut, Jugendliche von Don Bosco zu treffen (unser nebenstehendes Foto), und ich sprach unter anderem mit dem Erzbischof von Berlin, Mitarbeiterinnen von Pax Christi und der Christlichen Arbeiterjugend. Dominierende Fragen waren die Bemühungen um Frieden in einer veränderten Weltlage sowie die zunehmende Armut durch die Auswirkungen der Inflation und der gestiegenen Energiepreise. Unmittelbar nach meiner Rückkehr nach Berlin ging es ganz praktisch weiter: auf dem Helene-Weigel-Platz half ich dem DRK bei der Ausgabe von Lebensmitteln.