Aktuelles aus dem Bezirk

Abitur an Gemeinschaftsschulen – endlich auch in Marzahn-Hellersdorf möglich machen!

Das CDU-geführte Bezirksamt von Marzahn-Hellersdorf hat dem Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung vom September 2022, zum Schuljahr 2024/25 an einer Gemeinschaftsschule im Bezirk eine gymnasiale Oberstufe einzurichten, eine Abfuhr erteilt.

Dem von der Linksfraktion 2022 eingebrachte Antrag, wonach das Bezirksamt es auch Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschulen in Marzahn-Hellersdorf grundsätzlich ermöglich solle, an einer Gemeinschaftsschule im Bezirk das Abitur zu erwerben, war auch die SPD-Fraktion beigetreten. Das Bezirksamt erteilte diesem Antrag nun mit einer Vorlage zur Kenntnisnahme (VzK), die als Abschlussinformation deklariert ist, eine klare Absage – mit der fadenscheinigen Begründung, dass es im Bezirk bereits ausreichend Oberstufen-Schulplätze gäbe und für die Schaffung weiterer Plätze die Räumlichkeiten fehlten.

Regina Kittler, schulpolitische Sprecherin der Linksfraktion ist empört! Sie sagt: „Was hier fehlt, sind nicht Räume, sondern der Wille, die Gemeinschaftsschule zu unterstützen! Neben der Missachtung demokratischer Beschlüsse der BVV ist darüber hinaus die in der Begründung enthaltene Formulierung, es seien „gemeinsam mit der Außenstelle der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) zuerst die Gemeinschaftsschulen entsprechend für eine gymnasiale Oberstufe zu entwickeln“ eine Missachtung der engagierten Arbeit der Kolleg*innen an den Gemeinschaftsschulen des Bezirks.“ Diese Einschätzung wird von der Leiterin der Senatsaußenstelle auf Nachfrage im Schulausschuss auch nicht geteilt. Auch sie setzt sich nachdrücklich für die Einrichtung einer gymnasialen Oberstufe für Gemeinschaftsschulen im Bezirk ein. Nicht zuletzt wäre dafür auch Platz an der neuen Gemeinschaftsschule in Mahlsdorf, die gerade gebaut wird aber – völlig unvollnachziehbar -  nach Aussage von Bezirksstadtrat Bley allerdings nur temporär Gemeinschaftsschule sein soll.

Die Begründung der VzK geht am Anliegen des ursprünglichen Antrages noch aus einem anderen Grund völlig vorbei: Auch wenn es an den Gymnasien und ISS des Bezirks genügend  gymnasiale Oberstufenplätze gibt , ersetzen diese  nicht die Gymnasiale Oberstufe an Gemeinschaftsschulen . Beiden liegt eine grundsätzlich andere Pädagogik zu Grunde.

Langfristige wissenschaftliche Studien haben erwiesen, dass die gemeinsame Beschulung von lernschwachen und lernstarken Schüler*innen starke positive Auswirkungen auf die Lernleistung beider hat.

Gemeinschaftsschulen, die bis zum Abitur führen, sind lt. Schulgesetz  Regelschulen in Berlin, nur nicht in Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf.

Und es widerspricht dem Geiste  inklusiver Beschulung, wenn leistungsstarke Schüler*innen in Marzahn-Hellersdorf die Gemeinschaftsschulen vorzeitig verlassen müssen, um später an einem Gymnasium oder einer ISS ihr Abitur zu machen. Das genau aber will die CDU, die die Gemeinschaftsschule als „Ideologieprojekt der Linken“ diskreditiert. Funfact am Rande: Das beste Abitur des Jahres 2023 hat in Berlin übrigens die Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule in Pankow geschafft!

Die Linksfraktion in der Marzahn-Hellersdorfer BVV fordert das CDU-geführte Bezirksamt, insbesondere Herrn BzStR Bley und die Stadtbezirksbürgermeisterin Frau Zivkovic  eindringlich auf: Geben Sie Ihren Widerstand gegen die gymnasiale Oberstufe an Gemeinschaftsschulen auf und kommen Sie endlich dem 2022 beschlossenen BVV-Antrag nach.  Mehr Bildungsgerechtigkeit jetzt: Abitur auch an Gemeinschaftsschulen möglich machen!