Aktuelles aus dem Bezirk

Das Kind muss an die frische Luft! – Baustellenchaos verhagelt Hofpausen

Zahlreiche Schulen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf haben gerade akute Probleme, weil ihre Außenanlagen nicht benutzbar sind.

Steffen Ostehr, der für die Linksfraktion im Schulausschuss des Bezirksparlaments sitzt, fordert: „Das Bezirksamt muss so schnell wie möglich für nutzbare Schulhöfe sorgen. So kann es nicht weitergehen! Notfalls muss man sich Hilfe holen, wo es nur geht.“

Besonders die 36. Grundschule in der Quedlinburger Straße in Hellersdorf machte zuletzt unfreiwillig Schlagzeilen: Aufgrund von Fehlern bei der Bauplanung ist zwar das Schulgebäude bezugsfertig – nicht aber der Schulhof. Es ist nicht hinnehmbar, dass die Schülerinnen und Schüler während der Fertigstellung des Hofes ihre Pausen im Gebäude verbringen müssen.

Und die Hellersdorfer Grundschule ist bei weitem nicht die einzige Schule im Bezirk, die aktuell solche Probleme hat: Auch die Grundschule am Schleipfuhl kämpft mit Verzögerungen bei den Außenanlagen, und für die Freiflächen der Schule am Mummelsoll musste die Fertigstellung der Bauplanungsunterlagen gerade um ein Jahr verschoben werden – aktuell rechnen die Beteiligten mit den Unterlagen erst im 3. Quartal 2024. Insgesamt sind mindestens fünf Schulen betroffen, Dunkelziffer unbekannt.

Der Fehler steckt im System: Da die bestehenden Schulen heillos überfüllt sind, greift der Senat an vielen Stellen auf Modulare Ergänzungsbauten zurück. Für die Außenanlagen ist dann aber meist das Grünflächenamt zuständig, welches im Bezirksamt angesiedelt ist – genauer: im Bereich von Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic (CDU). Offenbar funktioniert die Abstimmung zwischen Senat und Bezirksamt an dieser Stelle absolut nicht. Und nun hat der neue Senat in seiner Investitionsplanung sogar noch einige Schulhofsanierungen auf 2027/28 verschoben: ein komplett falsches Signal.

Dazu Regina Kittler, stellvertretende Vorsitzende des BVV-Schulausschusses: „Aktuell fehlen im Bezirk 3.000 Oberschulplätze sowie 3.000 Grundschulplätze. Wir haben also dringenden Handlungsbedarf. Aber der Senat, das Bezirksamt sowie das Straßen- und Grünflächenamt sind damit sichtlich überfordert und liefern sich ständig solche Planungsfehler. Wir brauchen eine Schulbauoffensive, bei der Senat und Bezirksamt Hand in Hand arbeiten.“

Angesichts dieser Häufung an Planungsfehlern freuen wir uns sehr, dass die Bezirksverordnetenversammlung in ihrer letzten Sitzung auf unsere Initiative hin einen Dringlichen Antrag zum Thema beschlossen hat. Darin wird das Bezirksamt aufgefordert, die Baumaßnahmen an den Außenanlagen der betroffenen Schulen zu beschleunigen, und zwar mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln. Außerdem beinhaltet der Antrag die Forderung, dass so schnell wie möglich eine Übergangslösung geschaffen werden muss, die den Schülerinnen und Schülern sichere Wege auf dem gesamten Schulgelände ermöglicht.