Aktuelles aus dem Bezirk

Dialog am Wuhleteich

Am 22. Juni fand rund um das Umweltbildungszentrum im Wuhletal ein Naturerlebnistag und in dessen Rahmen ein Wassernetz-Dialog am Wuhleteich statt.

Dabei kann schon vorweg genommen werden, dass die Wasserqualität des künstlichen Gewässers bemessen am Sauerstoffgehalt relativ gut ist. Sogar der Stichling kommt darin vor, ebenso Fische, die von Anglern trotz Verbots dort immer wieder dort gefangen (vielleicht auch zuvor ausgesetzt) werden. Doch für wirksame Maßnahmen sowohl zur Ufergestaltung als auch des Wuhlezu und -abflusses bedarf es der Weiterführung der Renaturierung der Wuhle gemäß der  (WRRL) der EU. Die Umsetzung des Gewässerentwicklungskonzepts lag lange auf Eis. Alles hängt am geplanten Ausbau des Klärwerks Münchehofe und der daraus resultierenden zu bewältigenden Klarwassermengen. Da die Erpe als Vorfluter nicht ausreicht ist die Überleitung in das System der Wuhle, vielleicht auch über die Hönower Weiherkette, Teil des anzupassenden Konzepts. Nach der zu erwartenden Genehmigung des Klärwerksausbaus muss es eine politische Aufgabe sein, das Konzept schnell umzusetzen. Ansonsten wird die Umsetzung der Maßnahmen der WRRL seitens des Senates immer wieder auf die lange Bank geschoben. Die Abstimmung vor Ort mit Grün Berlin und die Kommunikation zwischen Rangern und Bürger*innen wird hingegen gut bewertet. Thematisiert wurde auch die Pflege der Freiräume. Die Beweidung als effektive Form extensiver Landschaftspflege stößt in Marzahn-Hellersdorf immer wieder an Grenzen des ausgeprägten Vandalismus. Normalerweise wäre der Einsatz von Großvieheinheiten wie Rinder und Pferde sinnvoll. Ein Problem nicht nur der Akteur*innen des Wassernetzes ist es immer wieder, neue Mitstreiter*innen zu gewinnen, zu migrantischen Millieus gibt es z.B. überhaupt keinen Zugang.

Solche Veranstaltungen wie der Naturerlebnistag sollten noch besser kommuniziert und ggf. auch mit anderen Formaten, zum Beispiel dem Langen Tag der Stadtnatur, koordiniert werden. Auch diesmal blieben die üblichen Akteur*innen weitgehend unter sich.

Frank Beiersdorff