Aktuelles aus dem Bezirk

Links wirkt: Vertragliche Absicherung des Gedenkortes am „Haus der Befreiung“ beschlossen.

Mit nur knapper Mehrheit von 21 zu 20 Stimmen wurde in der BVV-Sitzung am 25. Februar der Ursprungsantrag der Linksfraktion zum Erhalt der Gedenkstätte „Haus der Befreiung“ beschlossen – auch dank der Stimmen der Fraktion der Piratenpartei und einer fraktionslosen Verordneten (ehemals SPD).

Zum auf Antrag der Linksfraktion ergangenen BVV-Beschluss, den Erhalt der Gedenkstätte Haus Landsberger Allee 563 bei einem Verkauf vertraglich abzusichern, erklärt der kulturpolitische Sprecher der Linksfraktion Marzahn-Hellersdorf, Olaf Michael Ostertag:

Wir sind erleichtert über diesen Beschluss. Mit nur knapper Mehrheit von 21 zu 20 Stimmen wurde in der BVV-Sitzung am 25. Februar der Ursprungsantrag der Linksfraktion zum Erhalt der Gedenkstätte „Haus der Befreiung“ beschlossen – auch dank der Stimmen der Fraktion der Piratenpartei und einer fraktionslosen Verordneten (ehemals SPD). Der Beschluss kommt gerade noch rechtzeitig. Denn: Die Veräußerung des Gebäudes durch das Bezirksamt steht unserer Kenntnis nach unmittelbar bevor. Gespräche mit Interessenten werden bereits geführt. Nun muss das Bezirksamt bei der Veräußerung des Gebäudes den Erhalt der weithin sichtbaren Gedenkstätte vertraglich festhalten.

Das „Haus der Befreiung“ gilt als das erste durch die Rote Armee befreite Haus Berlins. Auf der Außenwand ist in russischer Sprache und kyrillischer Schrift »Nach Berlin! Sieg!« zu lesen. Dieses einmalige Zeugnis der Befreiung vom Nationalsozialismus darf nicht den Interessen zukünftiger Bauherren zum Opfer fallen. Auch ist die Zerstörung politisch ungewollter Formen des Gedenkens, wie sie das Bezirksamt hier augenscheinlich befördern möchte, mit Geschichtsvergessenheit nur unzureichend beschrieben. Die Gestaltung der Außenfassade ist nicht nur ein historisches Zeitdokument – die Mahnung vor der Zerstörungswirkung von Faschismus – ist im Wortsinne brandaktuell. Gerade jetzt ein solches Denkmal zu verlieren, wäre für den Bezirk ein äußerst fatales Signal.

Die Fraktionen von SPD, CDU und Bündnis ‘90/Die Grünen scheinen das anders zu sehen: Sie hatten unseren Ursprungsantrag dahingehend verwässern wollen, dass das Bezirksamt lediglich „darauf hinwirken“ möge, dass die Gedenkstätte erhalten bleibt. Wir freuen uns, dass anstelle einer solch unverbindlichen Formulierung unser Original-Antrag beschlossen wurde, der dem Bezirksamt einen klaren Auftrag zum Erhalt der Gedenkstätte erteilt.