Aktuelles aus dem Bezirk

Wohnungsneubau in Marzahn-Mitte

HILKA EHLERT

Das kommunalpolitische forum e.V. (berlin) lud am 25. September 2020 Bürger*innen zu einer Begehung von drei Wohnungsneubaustellen in Marzahn-Mitte ein. Als sachkundige Gesprächspartner*innen standen Dr. Manuela Schmidt (MdA) und Dr. Oleg Peters für die 16 Teilnehmer*innen bereit. Auf drei Neubaustandorten der DEGEWO und der Fortuna e.G. in Marzahn-Mitte – die Ringkolonnaden, die Ludwig-Renn-Straße 56-64 sowie die Karl-Holtz-Straße 2-20 werden insgesamt 819 Wohnungen unterschiedlichen Charakters, Gewerbeflächen, eine Kita, eine Schule sowie ein Spielplatz und Nachbarschaftstreffs gebaut. Dr. Peters wies darauf hin, dass alle Bauflächen bereits Wohnhäuser trugen, es sich bei den Vorhaben also nicht um eine Nachverdichtung handelt. Das hat positive Auswirkungen auf die verkehrliche Anbindung, da die Straßen und ÖPNV-Anbindungen bereits vorhanden sind. Insgesamt wurden ja Anfang der 1990er Jahre in Marzahn ca. 4.000 Wohnungen „zurückgebaut“. In diesem Jahr wurden die Wohnhäuser auf der Fläche der Ludwig-Renn-Straße 56–64 fertiggestellt. Vom altersgerechten Wohnen bis zum Wohnen für Studierende können in den fünf- bis achtgeschossigen Gebäuden viele Wünsche befriedigt werden. Die nördlichen Ringkolonnaden mussten nun trotz des Widerstandes seitens vieler Anwohner*innen ebenfalls Neuem weichen. Hier entstehen in den kommenden Jahren Wohnungen, die von Gewerberäumen für verschiedene Nutzungen unterlagert sind. Teilnehmer*innen des Rundganges äußerten sehr nachdrücklich den Wunsch, hier auch einen Nachbarschaftstreff unterzubringen. Interessant, dass sich der neue Baukörper vom Grundriss her nicht wesentlich von den alten Ringkolonnaden unterscheidet. Im größten der drei Neubauvorhaben an der Karl-Holtz-Straße werden 438 Wohnungen, vor allem für Familien, errichtet, ergänzt durch eine Kita, eine Schule und einen Spielplatz. Anfang Oktober soll auf der Baustelle Richtfest sein. Alle besichtigten Häuser, fertige und in Bau befindliche, unterscheiden sich in ihrer Architektur von den ehemals dort befindlichen Elfgeschossern. Sie sind abwechslungsreicher und passen sich gut in das Wohngebiet ein. Am wesentlichsten ist aber, dass zum Teil bis zu 50 % der neuen Wohnungen vom Land Berlin gefördert und für 6,50 €/m2 Kaltmiete angeboten werden. Zudem soll rund ein Viertel der Wohnungen barrierefrei bzw. barrierearm sein. Für uns Besucher*innen war der Rundgang sehr informativ und angesichts der bereits fertigen Häuser und der Baustellen wollten wir auch glauben, dass die Lücken, die der Abriss Anfang der 1990er Jahre gerissen hatte, bald wieder mit Wohnungen gefüllt sein werden, die auch sozial verträglich vermietet werden. Wer mehr über die Berliner Wohnungsbau-Vorhaben erfahren möchte, findet Informationen in der Broschüre „Gemeinwohlorientierter Wohnungsbau – Quartiere für alle weiterbauen – Neue Qualitäten für städtische Siedlungen“, herausgegeben von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.