Aktuelles aus dem Bezirk

Zukunft des "Haus des 21. April" weiterhin unsicher

Seit Monaten kursieren Gerüchte, dass das Bezirksamt aufgrund dringenden Sanierungsbedarfs das "Haus des 21. April" in der Landsberger Allee 563 veräußern will. Dazu erklärt Kristian Ronneburg, Mitglied im Vorstand der BVV:

Seit Monaten kursieren Gerüchte, dass das Bezirksamt aufgrund dringenden Sanierungsbedarfs das "Haus des 21. April" in der Landsberger Allee 563veräußern will. Dazu erklärt Kristian Ronneburg, Mitglied im Vorstand der BVV:

Seit Mai 1991 arbeitet die Marzahner Erziehungs- und Familienberatung (EFB) im Haus Landsberger Allee 563. Im Laufe der Zeit hat die Bevölkerung den Standort der EFB als Ort der Beratung und Unterstützung angenommen. Darüber hinaus befindet sich die EFB an einem besonderen Ort: Das denkmalgeschützte und im Stadtraum architektonisch einzigartige Haus erinnert weithin sichtbar mit dem Wandbild „Ehrung für die sowjetischen Befreier“ an die Befreiung Berlins vom Nationalsozialismus. Es gilt als das erste vom Nationalsozialismus befreite Haus Berlins.

Im vergangenen Herbst wurde bekannt, dass der Bezirk aufgrund des insgesamt schlechten baulichen Zustands erwägt, das Gebäude als Standort der EFB aufzugeben. Eine Aufgabe des Standortes würde jedoch den Abbruch von Beziehungen in der Arbeit mit Hilfesuchenden bedeuten und darüber hinaus einen Verlust für Marzahn-Hellersdorf und Berlin darstellen.

Die Linksfraktion ersuchte daraufhin das Bezirksamt die notwendigen Sanierungsmaßnahmen am Haus Landsberger Allee 563 vorzunehmen und zu prüfen, ob aufgrund der berlinweiten Bedeutung des Denkmals das Land Berlin eigene finanzielle Mittel dafür bereitstellen könnte. Während die Fachausschüsse der BVV den Antrag der Linksfraktion unterstützten, verabschiedete der Hauptausschuss mit den Stimmen von CDU, SPD und Bündnisgrünen einen Änderungsantrag, in dem dem Bezirksamt empfohlen wird, sich lediglich dafür einzusetzen, dass der Gedenkort am Gebäude Landsberger Allee 563 – unabhängig von der weiteren Nutzung – auch weiterhin erhalten bleibt.

In der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung am 23. April 2015 brachte die Linksfraktion ihren Antrag nochmals ein. Wir wollten deutlich machen, dass der Bezirk eine eigene Verantwortung für das Gebäude hat und sich deshalb für Landesmittel zur Sanierung einsetzen soll. Die Aufgabe und die daraus folgende Übertragung des Gebäudes an die BIM (Berliner Immobilienmanagement GmbH) wollten wir damit verhindern. Leider lehnten SPD, CDU und Bündnisgrüne den Antrag in der BVV ab. Nun bleibt zu hoffen, dass der Zusage des zuständigen Bezirksstadtsrats Richter in der BVV - dem Anliegen der Linksfraktion zu folgen und für Landesmittel zu werben - auch Taten folgen. Die Linksfraktion wird die weitere Entwicklung um Haus Landsberger Allee 563 weiterhin kritisch verfolgen.