Aktuelles aus dem Bezirk
Unternehmerfrühstück - Kleinunternehmen besorgt um Standort
Es war beinahe wie immer, beim schon seit einem Viertel Jahrhundert stattfindenden Unternehmerfrühstück in Marzahn Hellersdorf, zu dem die Linke des Bezirks, unser Bundestagsmitglied Petra Pau und OWUS, Anfang Februar ins Maxi Treff eingeladen hatten. Die Tradition der Schmalzstullen und Gewürzgurken hält ebenso lange, hinzugekommenes veganes Griebenschmalz dokumentiert die Veränderung auf Höhe der Zeit.
Petra Pau, die sich bei dieser Gelegenheit aus der Runde verabschiedete, hatte ihre hoffentliche Nachfolgerin mitgebracht – Katalin Gennburg. Die dreimal direkt ins Abgeordnetenhaus gewählte Stadtentwicklerin kandidiert im Bezirk für den Bundestag; mit Listenplatz drei in Berlin bestehen gute Chancen, wenn eine Fraktion zu Stande kommt, dort einzuziehen.
Anfangs hörten die knapp 30 Unternehmer von Petra Pau das Neueste zur Haushaltssituation des Bundes. Das Ende der Ampel hat eine Haushaltssperre zur Folge, weil kein Finanzplan für das laufende Jahr verabschiedet wurde. Ein Zustand, der besonders im Bereich der Sozialpolitik, bei freiwilligen kulturellen Leistungen und Investitionen extrem negativ zu Buche schlägt. Da bis zur Etablierung einer neuen Koalition und folgenden Beratungen viel Zeit ins Land geht, wird diese für viele negative Situation bis ins zweite Halbjahr dauern. Die einzigen die derzeit keine Sorgen bei Investitionen haben sind ja leider die Rüstungskonzerne. Der Optimismus der Aktionäre von Rheinmetall mit um über 40 Prozent gestiegenen Kurs seit Dezember 2024 spricht für sich.
Kleine Gewerbetreibende teilen diesen Optimismus nicht, wie z.B. Kollegen aus dem ehemaligen Gewerbepark Knorrbremse berichteten. Dort wurde entgegen den bisherigen Ankündigungen selbst den etablierten kleinen Unternehmen im neuen Stadtquartier „Konnekt Berlin“ keine Perspektive geboten, sie müssen räumen ohne Wiederkehr.
Erfrischend und kämpferisch präsentierte sich zu diesen und weiteren Fragen im Bereich Wohnen, Bau oder Umgang mit Gewerbeobjekten Katalin Gennburg. Mit viel Sachkunde schilderte sie Zustände und vergebliche Bemühungen, den aktuellen Senat zu am Gemeinwesen orientierten Initiativen zu bewegen. Besonders glaubwürdig gelang Ihr das, weil Sie eine der Initiatoren des erfolgreichen Volksentscheides zur Vergesellschaftung großer Wohnungs-unternehmen war.
Anschaulich machte sie deutlich, wie aktuell uninspiriert mit Leerstand, Vorkaufsrechten oder Flächenverkauf ohne Auflagen in Berlin im Vergleich zu anderen Kommunen umgegangen wird. Anstelle dessen wird eine finanzmarktorientierte Immobilienwirtschaft gefördert, die ungenügenden Planungskapazitäten in Senat und Bezirken tun ihr Übriges zur Misere auf den Wohnungsmarkt, obwohl das Bauplanungsrecht vielfältige kommunale Einflussmöglichkeiten bietet.
Unterm Strich war dieses Treffen eine sehr informative und belebende Veranstaltung. Da inzwischen Umfragen ergeben, dass die Linke mit 20 Prozentanteil besonders unter den Jungen Wählern punkten kann, sollten wir der mittleren Zukunft mit etwas Optimismus entgegensehen. Eine nächste Runde, nach hoffentlich erfolgreicher Wahl, ist ein nächster OWUS-Stammtisch mit Katalin Gennburg schon mal verabredet.
Darauf freut sich
Uwe Zimmermann
Senior Manager Corona Bürotechnik GmbH
Mitglied im Ortsverband Kaulsdorf/Mahlsdorf